Lord Skavis ist in Punkto diskreter Hintergründigkeit wohl der White Court unter den White Courts. Die attraktive Aura eines Raith oder die Furcht, die ein Malvora ausstrahlt, ist jedoch natürlich nicht der Weg von Haus Skavis. Subtil schleicht sich die Hoffnungslosigkeit in die Herzen derjenigen, die sich Lord Skavis gegenübersehen und nur allzu rasch sind die Gedanken an Suizid erstaunlich nah, gräbt sich die Verzweiflung tief hinein in die Seele. Lord Skavis gibt sich keinen Illusionen hin, er weiß, dass er niemals den White Court anführen wird. Doch die Ziele des Lords sind weitaus hintergründigerer Natur und wie es sich für den Herrn über die trostlose Verzweiflung gehört, sind es die einfachen Dinge, die ihn bewegen: Die Welt ist noch nicht am Ende angekommen und der nächste Schritt sollte stets der in den Abgrund sein.

Mika ist der älteste Sohn von Lord Skavis. Damit kommt natürlich eine große Aufgabe auf ihn zu wenn die Pläne des Lords schiefgehen. Wie jedes der Kinder hat er größten Respekt vor seinem Vater. Hat er nicht oft genug gespürt, wie es ist, wenn man ohne es wirklich zu wollen das Messer an die eigenen Pulsadern ansetzt? Jeder Fehler in seinem Leben und in den ihm übertragenen Aufgaben kamen Mika teuer zu stehen. Auch wenn man es seinem Äußeren nicht ansieht, er ist stark und doch wollen die Menschen dem jungen Mann mit dem Hundeblick ihre Geschichten anvertrauen - sie sehen in ihm immer einen Vertrauten, jemand der sie versteht. Verständnis ist aber fehl am Platz. Für ihn sind die Menschen Nahrung und eine Ressource, die man zu manipulieren wissen muss. Das kann er gut - eine Ausbildung in Psychologie hat er durchlaufen und besitzt eine gut funktionierende Praxis. Oder eine Bar für sich und seine Familie? Oh er geizt in diesem Punkt nicht und je hoffnungsloser die Fälle sind, umso lieber hilft er - bei schlechten Heilungschancen sogar pro Bono. Ein absoluter Gutmensch nach außen. Geliebt von seiner Zunft und mit beiden Beinen mitten im Leben und bereit, alle Wünsche seines Vaters zu planen und die Durchführung zu überwachen. In wichtigen Geschäften packt Mika sogar selbst mit an.

Der junge Mann ist sowas wie der Sunnyboy der Familie. Aber schnell täuscht man sich in dem jungen Mann. Sicher - auf den ersten Blick wirkt Leevi wie ein normaler junger Mann aber das ist er nicht. Wie jeder in seiner Familie ist er ein Raubtier, nur ist seine Hülle sehr hübsch anzusehen. Seine Spezialität oder eher sein Hobby sind ältere Frauen. Sie verlieben sich in ihr kleines Boytoy und dann schlägt er mit der Kälte seines Herzens zu - er droht und verlangt Dinge, gibt den Frauen das Gefühl, sie müssen sich seine Liebe erkaufen. Er fordert ihren Besitz, ihr Leben, ihre Loyalität bis ihre Seele nur noch braches Land ist, das sich nach seinen Berührungen sehnt...

Der Unscheinbare, wie ihn seine Familie nennt, und doch ist er für das Haus Skavis von großem Wert. Er manipuliert ohne dass es jemals auf das Haus Skavis zurückfällt. Einladungen zu gesellschaftlichen Events fliegen ihm zu - niemand weiß, wie er es auf die Gästeliste schafft aber er hat ein Händchen dafür. Man ruft ihn, wenn man jemanden zerstören möchte, wenn am Ende nur eine leere, gebrochene Hülle übrig sein soll - Elias lässt sich dafür auf eine ganz besondere Art dafür bezahlen. Geld spielt meistens keine Rolle, Gefallen sind in dieser Welt viel interessanter und begehrter. Aber welche Wahl haben seine Klienten, wenn das Mündel unrechtmäßig alles geerbt hat, obwohl man es selbst viel besser verdient hätte? Elias ist das, was an einen lautlosen Assassinen nennt.

Sofia ist eine gestandene Frau - sie steht mit beiden Beinen im Leben und hat ihrer Berufung gefunden: Krankenschwester in der Psychiatrie. Viele Menschen finden es hart, fragen sie, wie sie das durchhält. All die armen, hoffnungslosen Fälle und ja, das ist genau der Grund nicht wahr? Hoffnungslosigkeit zieht sie an wie die Motte das Licht. Sie liebt es zu sehen, wie sich diese Menschen selbst ritzen, sich aufschneiden, sich Schmerzen zufügen - ein süßer Duft und jeden Abend geht sie mit einem Lächeln nach Hause. Aber Sofia arbeitet nicht in irgendeiner Psychiatrie - hier kommen auch die Reichen und Mächtigen unter - Burnout, Alkoholismus, Drogen und sonstige Wehwehchen. Sofia hilft wo sie kann - auch den einfachen Fällen kann sie beibringen, wie man ein Messer auf der Haut ansetzt und ihr selbst damit unsagbares Vergnügen beibringt. Erlösung und Erleichterung für alle Patienten, das ist ihr Motto und nebenbei ist sie immer auf der Suche nach Informationen, die sie ihrem Dad bringen kann.

Es ist schwierig, nicht wie ein verschrecktes Reh auszusehen, wenn man im Haus der Hoffnungslosigkeit oder auch in den Sümpfen der Traurigkeit aufwächst. Wenn es normal ist, wenn jede Klinge, die auf blasser Haut aufgesetzt wird, absolutes Entzücken auslöst? Elsa ist damit groß geworden und hat lange damit gehadert - noch versteht sie nicht, was ihre Familie daran mit solcher beinahe exzessiven Faszination beäugt. Was bringt es ihnen? Schon lange fragt sie sich das und noch immer ist sich Elsa nicht sicher, ob sie ihrer Familie auf den Pfad der Verdammnis folgen soll. Doch auch die Schule ist keine Alternative - sie ist der Freak, das Reh und die Unsichtbare. Wird sie jemals jemand bemerken? Auf den Abschlussball einladen? Oder hilft ihr da nur die Stärke, die sie in den Augen ihres Vaters finden kann und der sie sicher bald nachgeben wird?