20.10.2016, 01:37
White Court Vampire
Vampire des White Court („Weißer Hof“) sind rein äußerlich die menschenähnlichsten aller Vampire. Im Prinzip ähneln sie Sucubi oder Incubi. Sie ernähren sich von Gefühlen und der damit verbundenen puren Lebensenergie. Das Blut eines Vampirs des White Court ist nicht rot, sondern weist eine eher rosafarbene Färbung auf, heller als das eines Menschen. Vampire des White Court sind längst nicht so stark wie die des Red oder Black Court. Im Normalfall sind ihre physischen Fähigkeiten nur etwas stärker ausgeprägt, als die eines Menschen. In ihrem Innern befindet sich jedoch eine dämonische Seite, die ihnen im Austausch für Lebensenergie übernatürliche Fähigkeiten verleiht und die stets gut gefüttert werden will. Wenden sie diese Fähigkeiten an, zeigt sich ihre wahre Gestalt: Die Haut wird bleich wie weißer Marmor und die dann irislosen Augen leuchten in unnatürlicher, silberner Farbe.
White Court Vampire leben erstaunlich lange, vielleicht sind sie sogar unsterblich. Untereinander benutzen sie die lange ausgestorbene etruskische Sprache, wie das White Council das Lataeinische benutzt.
Sie sind stets darauf bedacht, im Hintergrund zu agieren und so mag es nicht verwundern, daß sie es vorziehen, sich von Menschen zu nähren, die ihnen entweder blind ergeben sind oder die niemand vermissen wird - oder die sich in einem Ambiente aufhalten, in dem die jeweilige Gefühlslage nichts Ungewöhnliches darstellt.
Fähigkeiten
Sie können die Energie, die sie einem Menschen genommen haben, kanalisieren, um kurzzeitig ihre Stärke, Ausdauer, Geschwindigkeit, Gewandtheit, Widerstandskraft und auch ihre Selbstheilung um ein vielfach übermenschliches Niveau zu heben.
Sie können Menschen in eine gewisse Art Bann ziehen und besitzen ein übernatürliches Talent dafür, Menschen mental und emotional zu beeinflussen. Die mentalen Gaben sind ohne Verwandlung des Äußeren zu ihrer wahren Gestalt möglich. White Court Vampire altern ab einem gewissen Punkt nur noch sehr langsam, wenn überhaupt.
Stärken
So sind sie zwar nicht so stark wie die anderen Vampire, besitzen aber auch längst nicht so viele Schwächen. Sonnenlicht und Symbole des Glaubens verletzen sie nicht und bereiten ihnen höchstens Unbehagen. Ihr Blut ist nicht infektiös und für gewöhnlich haben sie so viel Kontrolle über ihr Handeln, daß sie keines ihrer Opfer töten müssen, um den Dämon in ihrem Innern zu ernähren. Sie können essen und trinken wie jeder Mensch. Diese Eigenschaften ermöglichen ihnen ein unauffälliges und recht freies Handeln und Existieren.
Schwächen
Ein White Court Vampir auf Entzug jedoch bekommt große Schwierigkeiten, das Monster im Inneren zu kontrollieren. Er wird sich so gut wie immer so lange an einem Opfer nähren, bis es stirbt, auch wenn er sich für gewöhnlich kontrollieren kann und ein Opfer nicht töten muß. Wird der Kontrollverlust zu groß, mag es auch geschehen, daß es hierbei keinen Unterschied mehr zwischen Freund noch Feind gibt. Auch können sie ihre Ausstrahlung auf andere nicht einfach abstellen und haben somit, je nach Haus, eine stetige Wirkung auf die Menschen um sie herum.
Die größte Schwäche der Vampire des White Court ist jedoch das Gegenteil von dem von dem er sich nährt.
Für Haus Raith bedeutet das „Wahre Liebe“. Menschen, die sich in einem Zustand wirklicher, tiefer Liebe befinden – oder vor Kurzem in diesem Zustand waren - sind immun gegen die mentale Beeinflussung eines Vampirs. Hat der Mensch zudem auch noch das Glück, daß seine Liebe erwidert wird, wirkt das im wahrsten Sinne des Wortes auf einen White Court Vampir wie Sonnenlicht auf die anderen Vampire: Die Berührung eines Liebenden, dessen Liebe erwidert wird, verbrennt seine Haut und er kann sich von ihm nicht ernähren. Selbst ein Gegenstand einer solchen Liebe, wie beispielsweise ein Ehering aus einer liebenden Verbindung, genügt schon, um einem solchen Vampir bei Berührung Verbrennungen zuzufügen.
Die Schwäche der beiden anderen Häuser funktioniert exakt genauso, nur sind es hier andere Gefühle: Für einen Vampir des Hauses Malvora ist hier „Mut“ das Zauberwort, bei Haus Skavis besteht die Schwäche in „Hoffnung“.
Herkunft
White Court Vampire werden mit ihren vampirischen Anlagen geboren, nicht zum Vampir gemacht. Bis zur Pubertät sind sie nicht anders als normale Menschen und sich ihres wahren Wesens auch nicht bewußt, da jungen Vampiren des White Court nichts über jenes spezielle Familiengeheimnis verraten wird. Wenn sie sich jedoch zum ersten Mal an den Gefühlen eines Opfers nähren, sie dieses Verlangen z.B. bei Geschlechtsverkehr (im Falle des Hauses Raith) oder anderer Nähe zu einem Menschen überkommt und sie sich somit das erste Mal von Lebensenergie nähren, manifestiert sich der Dämon in ihrem Innern und sie verwandeln sie sich endgültig in einen Vampir des White Court.
Wenn ein Sproß des Hauses Raith sich jedoch in jemanden verliebt – und die Liebe wird erwidert, bevor sie oder er sich das erste Mal an einem Menschen nährt, wird die dämonische Seite zerstört und der Nachkomme führt ein normales, sterbliches Leben, ohne sich jemals in einen White Court Vampir zu verwandeln.
Es gibt drei verschiedene Häuser innerhalb des White Court, sie befinden sich alle im Konkurrenzkampf zueinander:
Haus Raith
Haus Raith gilt als das mächtigste der drei Häuser. Diejenigen, die dem Hause Raith abstammen, sind eine Art sexueller Raubtiere. Sie nutzen übernatürliche Schönheit, Charme und Anziehungskraft, um sowohl Mann als auch Frau zu faszinieren. Bei jedem direkten physischen Kontakt, bei dem die emotionale Lust am höchsten ist, nähren sie sich an ihrer Beute. Opfer dieser Überfälle entwickeln nicht selten Gefallen an diesen Gefühlen und werden süchtig, so dass sie damit vom jeweiligen Vampir abhängig werden.Haus Malvora
Haus Malvora nährt sich an Furcht und Angst. Die meisten Mitglieder dieses Hauses bevorzugen starke Ängste wie Todesangst, aber einige begnügen sich auch mit kleineren und alltäglicheren Schrecken. Einen Spross gibt es gar, der sich der Produktion von Horrorfilmen verschrieben hat. Der Lord des Hauses der unzähligen Schrecken führt es mit einem Flüstern und einem subtilen Terror, der das Blut in den Adern gefrieren lässt.Haus Skavis
Haus Skavis ist das wohl subtilste Haus der subtilen Vampire und nährt sich von Verzweiflung. Sie führen ihre Opfer in die Tiefen der Depression und Hoffnungslosigkeit, was in den meisten Fällen mit dem Selbstmord des auserkorenen Ziels endet. Hier im Zwielicht der Trostlosigkeit regiert Lord Skavis mit ruhiger Hand und ein Wink von ihm kann nahezu jeden von einer Sekunde auf die anderen in die Sümpfe der Traurigkeit schicken.Interessant zu wissen
Vampire des White Court sind nicht untot. Ebenso wie die Red Court Vampire sind sie vielmehr eine lebendige Art Monster, auch wenn die Monströsität des White Courts gänzlich im Inneren des Vampirs zu finden ist.
Das Oberhaupt eines Hauses ist stets Alleinherrscher und es ist gute alte Tradition in den Häusern, Familiendifferenzen mit absoluter Dominanz beizulegen. Es ist somit auch nicht ungewöhnlich, daß sich der Herrscher eines Hauses von seinen Nachkommen nährt, um sie gefügig zu machen und zu schwächen. Sich vorzustellen, was dies in den einzelnen Häusern bedeutet, braucht vermutlich nicht viel Phantasie.